Die Auszeichnung von Produkten und Dienstleistungen mit Ökolabeln dient Verbrauchern zur Orientierung bei ihrer Kaufentscheidung, um besonders umweltfreundliche Produkte auszuwählen, die zugleich hohe Ansprüche an den Arbeits- und Gesundheitsschutz und die Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Als ältestes Umweltzeichen (seit 1978) hat der Blaue Engel in Deutschland einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Auf Europäischer Ebene ist das EU-Ecolabel seit 1992 etabliert worden, in den skandinavischen Ländern ist das Umweltzeichen „Nordic Swan“ verbreitet.
Bei der Erarbeitung und Überarbeitung der Kriterien von Umweltzeichen sind die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 14024 „Umweltzeichen Typ I – Grundsätze und Verfahrensweisen“ zu berücksichtigen. Die Kriterien werden idealerweise über eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus abgeleitet.
Die Produktgruppen werden z.B. beim Blauen Engel verschiedenen Kategorien wie Klimaschutz, Ressourcenschutz, Schutz von Umwelt und Gesundheit sowie Schutz des Wassers zugeordnet.
Zur Beantragung eines Umweltzeichens für Produkte werden oftmals Prüfnachweise gefordert, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Beispiele sind:
In mehreren Vergabekriterien für den Blauen Engel muss die Freisetzung potentiell gefährlicher Stoffe über die ökotoxikologische Untersuchung von Eluaten abgeschätzt werden. Grundlage hierfür ist der „Leitfaden für die Anwendung von ökotoxikologischen Untersuchungen auf Bauprodukte“ nach DIN CEN/TR 17105, der seit 2022 durch die CEN/TS 17459 ergänzt wird. Zur Herstellung der Eluate wird für flächige und monolithische Produkte wird der Tanktest nach DIN CEN/TS 16637-2 (Dynamic Surface Leaching Test-DSLT) und für körnige Produkte der Perkolationstest nach DIN CEN/TS 16637-3 eingesetzt. Die so gewonnenen wässrigen Eluate werden dann im Leuchtbakterientest (Vibrio fischeri), Algenwachstumshemmtest (Raphidocelis subcapitata oder Desmodesmus subspicatus), akuten Daphnientoxizitätstest (Daphnia magna), gegebenenfalls auch im Fischeitest (Danio rerio) nd im umu-Test (Endpunkt Gentoxizität) untersucht. Hierbei dürfen die Eluate in einer 1:4 Verdünnung (Algen, Daphnien) bzw. in einer 1:8 Verdünnung (Leuchtbakterien) keine signifikanten toxische Effekte zeigen.
Die Hydrotox begleitet Sie bei der Antragstellung zur Erlangung eines Umweltzeichens für Ihre Produkte von der Kontaktaufnahme mit den Herstellern von Rezepturbestandteilen, über Recherchen zu fehlenden Substanzeigenschaften, die Beschaffung von Daten bzw. die Durchführung fehlender Untersuchungen bis zur eigentlichen Antragstellung bei den zuständigen Stellen.