Regenwurmtest

OECD 207, DIN EN ISO 11268-1,  Verordnung (EG) Nr. 440/2008, C.8 

Prinzip

Bestimmt wird die akute Toxizität von Prüfsubstanzen gegenüber ausgewachsenen Regenwürmern (Eisenia fetida) in einem definierten Bodensubstrat.

Kurzbeschreibung

Verschiedene Mengen der Prüfsubstanz werden in einem künstlichen Boden (10 % Torf, 20 % Kaolinton, 70 % Feinsand, mit Calciumcarbonat auf pH 5,5 bis pH 6,5 eingestellt) eingebracht. Anschließend werden z.B. 10 Tiere pro Konzentration (einschließlich Kontrollen) in vierfacher Wiederholung eingesetzt. Nach 7 und 14 Tagen Exposition bei 20°C werden die überlebenden Tiere ausgezählt. Als Versuchsergebnis wird die Konzentration, bei der die Mortalität 50% beträgt, errechnet (LC50 in mg/kg Boden). Zusätzlich wird die höchste geprüfte Konzentration, bei der keine letale Wirkung beobachtet wird, angegeben (NOEC, no observed effect concentration). In einer Screening-Variante bzw. in Vortests werden die Regenwürmer auf Filterpapier mit wasserlöslichen Prüfsubstanzen in unterschiedlichen Konzentrationen exponiert. Die LC50 wird hier in mg/cm2 angegeben ("Filterpapier-Kontakt-Test").

Als Weiterentwicklung des akuten Toxizitätstests ist die "Vermeidungsprüfung" mit Regenwürmern im subletalen Konzentrationsbereich nach ISO 17512-1 zu nennen, bei der das Vermeidungsverhalten bzw. Fluchtverhalten von Regenwürmern als Endpunkt herangezogen wird. Ein Prüfverfahren zur Bestimmung der Reproduktionstoxizität von Regenwürmern ist in ISO 11268-2 und OECD 222 beschrieben.

Testsubstanzeigenschaften

Das Verfahren ist nicht für flüchtige Substanzen anwendbar. Der mögliche Abbau der Testsubstanz wird bei dem Verfahren nicht berücksichtigt.

Im Labor der Hydrotox GmbH werden derzeit keine terrestrischen Ökotoxizitätstests unter GLP durchgeführt, sondern es werden Kooperationslabore damit beauftragt.