OECD 209, Verordnung (EG) Nr. 440/2008, C.11, DIN EN ISO 8192
Prinzip
Der Atmungshemmtest mit Belebtschlamm untersucht die Auswirkung einer Testsubstanz oder eines Abwassers auf Mikroorganismen, indem deren Respirationsrate unter definierten Bedingungen in der Gegenwart von unterschiedlichen Konzentrationen der Testsubstanz gemessen wird. Der Test stellt eine schnelle Screening-Methode dar, mit der Substanzen identifiziert werden können, die Belebtschlamm ungünstig beeinflussen. Daraus können dann geeignete nichthemmende Konzentrationen der Testsubstanz ermittelt werden, um diese z.B. in Bioabbautests einsetzen zu können.
Kurzbeschreibung
Die Respirationsrate von Belebtschlamm wird nach einer Kontaktzeit von 30 Minuten und/oder 3 Stunden gemessen. Unter ansonsten identischen Bedingungen wird die Respirationsrate desselben Belebtschlammes in Gegenwart verschiedener Konzentrationen der Testsubstanz gemessen. Der Hemmeffekt der Testsubstanz bei einer bestimmten Konzentration wird ausgedrückt als Prozentsatz der mittleren Respirationsrate der Kontrollen. Ein EC50-Wert wird aus den bei verschiedenen Konzentrationen ermittelten Hemmwerten errechnet und statistisch abgesichert. Um die Hemmwirkung der Testsubstanz auf die verschiedenen Arten der Sauerstoffzehrung (heterotrophe Respiration, Gesamtrespiration, Sauerstoffzehrung durch Nitrifikation) zu untersuchen, kann eine parallele Serie mit dem Nitrifikationshemmstoff N-Allylthioharnstoff getestet werden.
Endpunkte
Gesamtrespiration, heterotrophe Respiration, Sauerstoffzehrung durch Nitrifikation