Modellkläranlage

OECD 303 A, Verordnung (EG) Nr. 440/2008, C.10, DIN EN ISO 11733, DIN 38412-26

Prinzip

Erfassung der biologischen Abbaubarkeit in einer Belebtschlamm-Modellanlage über DOC-/CSB-Messungen und substanzspezifische Analysen.

Kurzbeschreibung

Es werden zwei Belebtschlamm-Modellanlagen parallel betrieben. Die Prüfsubstanz wird dem Zulauf (synthetisches oder kommunales Abwasser) einer der beiden Anlagen zugesetzt, während die andere Anlage nur das Abwasser erhält. Die DOC- oder CSB-Konzentrationen werden in den Abläufen gemessen, oder es werden die Konzentrationen der Prüfsubstanz über die spezifische Analyse bestimmt. Aus der Differenz der DOC- /CSB-Ablaufwerte im Verhältnis zum eingesetzten Kohlenstoff der Prüfsubstanz werden die Einzelabbau- bzw. Eliminationsgrade berechnet. Mit Hilfe spezifischer Analysen lässt sich die Änderung der Konzentration der Ausgangssubstanz messen (biologischer Primär-Abbau). Als Testergebnis gilt der Mittelwert der Eliminationsraten in der Plateau-Phase (mindestens 21 Tage).

Substanzeigenschaften

Methode ist für wasserlösliche, nicht toxische und nicht flüchtige Substanzen geeignet.

Optional kann die Nitrifikationsleistung der Anlagen mittels Stickstoffanalytik bestimmt werden, um versuchs- oder prüfsubstanzbedingte Störeinflüsse in der Versuchsdurchführung zu erkennen.

Das Verfahren kann mit Ökotoxizitäts-Tests gekoppelt werden, um die aquatische Toxizität der Prüfsubstanzreste bzw. Abbauprodukte im Ablauf zu bestimmen. Dieses Verfahren wird beispielsweise für Sickerwässer aus Mülldeponien empfohlen (Anhang 51 AbwV).