25.10.2018

Weiterentwicklung einfacher Testsysteme für die Bewertung potentieller PBT-Stoffe

Umweltbundesamt, FKZ Projekt Nr. 3718 65 410 0, Laufzeit 09/2018 bis 09/2021

Auftraggeber:

Umweltbundesamt (FKZ 3717 37 314 0)

Durchführung:

Hydrotox GmbH, Stefan Gartiser (Projektleitung)

ECT Oekotoxikologie GmbH, Thomas Junker

Projektlaufzeit: 

09/2018 - 09/2021

Zusammenfassung

Bei der Untersuchung der leichten biologischen Abbaubarkeit und bei der Identifi-zierung persistenter, bioakkumulierender und toxischer Stoffe (PBT-Stoffe) werden Screeningtests der OECD 301-Serie und die OECD 310 gleichberechtigt eingesetzt, obwohl sie erhebliche methodische und historisch bedingte Unterschiede aufweisen. Ein Ziel des Projektes besteht in Empfehlungen zur Weiterentwicklung und Vereinheitlichung der Tests, um die Vergleichbarkeit der Testergebnisse zu verbessern. Screeningtests gelten als stringent, bieten jedoch nur sehr artifizielle Testbedingungen. Daher kann lediglich ein positives Ergebnis zur Entlastung bzgl. eines Persistenzverdachts herangezogen werden. Ein negatives Ergebnis erfordert die Durchführung von OECD-Simulationstests, welche die Ableitung von Abbau-Halbwertszeiten ermöglichen und mit realistischen Stoff- und Inokulumkonzentrationen durchgeführt werden. Diese erfordern jedoch in der Regel den Einsatz von 14C-markierten Testsubstanzen und sind im Vergleich zu Screeningtests wesentlich zeit- und kostenintensiver. Das Projekt soll dazu beitragen, die bestehende Lücke zwischen Screeningtests und komplexen Studien über sogenannte „enhanced ready“ Tests zu schließen.

Im AP 1 (Arbeitspaket 1) soll ein systematischer Vergleich der etablierten Testrichtlinien zur leichten Abbaubarkeit vorgenommen und die Möglichkeit zur Vereinheitlichung geprüft werden. Hierzu werden insbesondere auch die Erfahrungen der durchführenden Labore abgefragt. Die Ergebnisse sollen in 2019 auf einem internationalen eintägigen Workshop beim Umweltbundesamt vorgestellt und diskutiert werden.

Im AP 2 sollen Recherchen zur Auswahl von Prüfsubstanzen für die praktischen Untersuchungen im AP 3 durchgeführt werden, mit denen die Schlussfolgerungen zur Persistenz-bewertung überprüft werden. Es sollen insbesondere Substanzen mit einer erwarteten Bioabbaubarkeit von 20-40% oder Stoffe mit geringer Wasserlöslichkeit einbezogen werden, für die valide Simulationsstudien vorliegen.

Im AP 3 werden praktische Labortests mit 5 im AP 2 ausgewählten Substanzen durchgeführt, um den Einfluss der veränderten Testbedingungen in „enhanced ready“ Tests zu prüfen. Dies betrifft insbesondere eine Verlängerung der Testdauer, die Vergrößerung der Testgefäße und die Verwendung alternativer Inokuli. Zudem sollen sogenannte Kombinationstests mit paralleler Bestimmung mehrerer Endpunkte (O2-Verbrauch und CO2-Entwicklung) durchgeführt werden. Insgesamt sind etwa 20 Tests eingeplant.

Im AP 4 sollen Vorschläge für die Entwicklung einer Testrichtlinie zu „enhanced ready biodegradation tests“ erarbeitet werden.

Im AP 5 sollen die Konsequenzen der Projektergebnisse für die Persistenzbewertung unter REACH analysiert werden (AP 5).

 

Ansprechpartner bei Hydrotox GmbH

 

Dr. Stefan Gartiser

gartiser(at)hydrotox.de, Tel: +49-(0)761-45512-24

 

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