01.01.2001

Umweltverträgliche Chemikalien in der Kühlwasserkonditionierung

UBA FKZ: 200 24 33, Laufzeit 2000 bis 2001

Auftraggeber:

Umweltbundesamt, Dessau (FKZ 200 24 33)

Durchführung:

Hydrotox GmbH, Stefan Gartiser (Projektleitung), Elke Urich

Projektlaufzeit:

April 2000 – Oktober 2001

Zusammenfassung

In Deutschland werden etwa 32 Mrd. m3 Kühlwasser aus industriellen Anlagen und Kraftwerken abgeleitet, die teilweise mit Konditionierungsmitteln (Biozide, Härte-Stabilisatoren, Korrosionsschutzmittel) behandelt wurden. Im Rahmen des Projektes wurden die Einträge von Kühlwasserchemikalien bewertet, indem die eingesetzten Chemikalien aus Produktunterlagen ermittelt, die Einträge an Kühlwasserchemikalien über Verbrauchsdaten in über 180 Kühlanlagen bilanziert und die für eine Bewertung der Umweltrelevanz erforderlichen Basisdaten recherchiert wurden. Darüber hinaus wurden Kühlwasserproben bzw. Produkte hinsichtlich ihrer biologischen Effekte untersucht und die Elimination von Kühlwasserbioziden im Standversuch unter definierten Bedingungen bestimmt. Die Ökotoxizität der untersuchten Kühlwasserproben war meist gering, wenn die Inaktivierungszeit der Biozide berücksichtigt wurde. Die Gentoxizität des Kühlwassers eines Unternehmens der chemischen Industrie im umu-Test konnte auf ein Biozid auf Basis von Isothiazolinonen und Bronopol zurückgeführt werden. Versuche zur Elimination von Bioziden im Standversuch mittels des Leuchtbakterientests ergaben eine deutliche Abhängigkeit von der Inokulumkonzentration und ermöglichten eine bessere Einschätzung der Eliminationsfaktoren biologischer Abbau und Adsorption. Die Bilanzierung der Chemikalienfrachten bestätigte, dass die Hauptmengen in offenen industriellen Kühlanlagen anfallen, während lediglich in <10% der Anlagen mit Durchflusskühlung überhaupt Konditionierungsmittel eingesetzt wurden. Eine Hochrechnung der Verbrauchsdaten für Deutschland ergab Gesamtfrachten von rd. 4.000 t/a an oxidativen sowie 125 t/a an nicht oxidativen Bioziden. Hinzu kommen rd. 1.500-2.200 t/a an Phosphorsäuren, 45-135 t an Molybdat und 113-216 t an Zink. Zu den eingesetzten Chemikalien wurden Stoffdatensätze erstellt, die eine erste Abschätzung der Umweltrelevanz unter Verwendung verschiedener Ansätze der Risikobewertung ermöglichen.

Ansprechpartner

Dr. Stefan Gartiser
Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-MailGartiser(at)hydrotox.de
Tel: +49-(0)761-45512-24

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