Die Europäische Bauprodukteverordnung Nr. 305/2011 regelt das Inverkehrbringen bzw. die Vermarktung von Bauprodukten und legt Bestimmungen für die Sicherheit von Bauwerken, die Dauerhaftigkeit und Energieeffizienz von Bauprodukten sowie für Aspekte des Gesundheits- und Umweltschutzes fest. Als Nachweis der Konformität mit den geltenden Anforderungen und Harmonisierungsrechtsvorschriften wurde eine CE-Kennzeichnung von Bauprodukten eingeführt. In Deutschland ist die technische Bewertungsstelle von Bauprodukten beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) angesiedelt.
In der CEN/TC 351 Arbeitsgruppe werden Kriterien und Methoden zur Bewertung der Freisetzung von gefährlichen Stoffen aus Bauprodukten erarbeitet. Die Empfehlungen zur Anwendung eine Biotestbatterie zur ökotoxikologischen Bewertung von Bauprodukten werden in der DIN CEN/TS 17459 (2023-02): Bauprodukte: Bewertung der Freisetzung von gefährlichen Stoffen - Bestimmung der Ökotoxizität von Eluaten aus Bauprodukten beschrieben. Dabei werden monolithische, platten- oder flächige Bauprodukte nach dem Verfahren zur dynamischen Oberflächenauslaugprüfung (DSLT) (DIN CEN/TS 16637-2, draft DIN EN 16637-2) und körnige Produkte mittels Perkolationsprüfung im Aufwärtsstrom (DIN CEN/TS 16637-3, draft DIN EN 16637-3) eluiert. Anschließend werden die Eluate im Algen-, Daphnien-, Leuchtbakterien (minimale Testbatterie) sowie im Fischeitest-, umu-Test und Ames-Fluktuationstest (erweiterte Testbatterie) untersucht.
Vergleichbare Kriterien werden auch in verschiedenen Europäischen Bewertungsdokumenten (European Assessment Documents = EADs) für Bauproduktgruppen gefordert wie z. B. flexible Dachabdichtungsplatten, Kunststoffarmatur aus recycelten Kunststoffabfällen oder Kits für Außenwandputzplatten beschrieben, die als Grundlage für die Europäische Technische Bewertung (European Technical Assessment = ETA) dient. In Deutschland sind auch die Kriterien des DIBt-Merkblattes zur „Bewertung der Auswirkungen von Bauprodukten auf Boden und Grundwasser“ zu beachten.
Die Hydrotox GmbH hat in mehreren Projekten für das Umweltbundesamt die Kriterien für die ökotoxikologische Bewertung von Bauprodukten sowohl von der fachlichen als auch von der experimentellen Seite her mitgestaltet und zwei große Europäische Ringversuche zur Validierung der vorgeschlagenen Methoden erfolgreich organisiert. Im Kundenauftrag führt die Hydrotox GmbH in großem Umfang Untersuchung zu verschiedenen Bauprodukten mit dem Ziel der Beantragung entsprechender Umweltzeichen („Blauer Engel“) durch.
Hydrotox bietet ein Komplettpaket zur ökotoxikologischen Bewertung von Bauprodukten einschließlich der Gewinnung der Eluate aus dem DSLT- oder Perkolationstest und der nachfolgenden Anwendung der vollständigen Biotestbatterie an.