OECD 487 (2010), Verordnung (EG) Nr. 440/2008 B.49, ISO 21427-2, DIN EN ISO 21427-2
Prinzip
Gentoxizitätstest durch Micronuclei Induktion (Kleinkern Bildung) mit der Dauerzelllinie V79 (Lungengewebe eines Chinesischen Hamsters).
Kurzbeschreibung
Der In-vitro Mikrokern-Test erlaubt den Nachweis gentoxischer Wirkungen auf Säugerzellen im in-vitro Test. Es weist Chromosomenschäden und Schäden am mitotischen Apparat nach. Chromatidfragmente ohne Centromer bewegen sich während der Zellteilung nicht zum Kern der Tochterzelle und verbleiben im Cytoplasma. Sowohl Chromosomenaberrationen als auch Störungen im Spindelapparat führen dazu, dass Chromosomen im Zuge der Zellteilung nicht in den Zellkern der Tochterzelle inkorporiert werden. Alle diese Partikel bilden Kleinkerne im Cytoplasma. Die Zellen werden über einen definierten Zeitraum (in der Regel 24 Stunden, mit exogener metabolischer für 4 Stunden) gegenüber unterschiedlichen Konzentrationen eines Prüfgegenstandes exponiert. Ein erhöhtes Auftreten von Kleinkernen im Vergleich zur Negativkontrolle zeigt, dass der Prüfgegenstand Chromosomenbrüche oder Störungen des Spindelapparates in den Zellen auslösen kann.
Kriterium
Ein positiver Effekt wird durch eine signifikante Erhöhung der Kleinkern Bildung gewertet, die durch statistische Verfahren (z.B. Chi²-Test) ermittelt wird. Die Erhebung der Kleinkernfrequenz erfolgt optisch mit mikroskopischer Auswertung. Ein zytotoxischer Effekt des Prüfgegenstands darf maximal 50% (+/-5%) Hemmung betragen und wird für die Festlegung der maximalen Testkonzentration herangezogen.
Substanzeigenschaften
Der Micronucleus-Test eignet sich für in Wasser oder anderen kompatiblen Lösemitteln lösliche Substanzen sowie für Wasserproben.