18.01.2019

Minimierung der Verwendung von Biozidprodukten - Bewertung und Empfehlung von biozidfreien Alternativen

Umweltbundesamt, FKZ Projekt Nr. 3718 67 421 0, Laufzeit 01/2019 bis 12/2021

Auftraggeber:

Umweltbundesamt

Durchführung:

Hydrotox GmbH (Projektleitung)

Büro für Umweltmedizin Erik Petersen

Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) e.V.

Ökopol Institut für Ökologie und Politik GmbH, Hamburg

Projektlaufzeit:

01/2019 -12/2021

Zusammenfassung

Die Biozid-Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (Art. 17(5)) fordert die Mitgliedstaaten auf, der Öffentlichkeit geeignete Informationen über Nutzen und Risiken von Bioziden sowie zu Möglichkeiten den Einsatz von Biozidprodukten zu minimieren bereitzustellen. In Deutschland informiert die Bundesstelle für Chemikalien (Fachabteilung der Biozid-Zulassungsbehörde BAuA) die Öffentlichkeit entsprechend, um die sachkundige, ordnungsgemäße und nachhaltige Verwendung von Biozid-Produkten zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang sollen zudem Informationen zu physikalischen, biologischen, chemischen und sonstigen Maßnahmen als Alternative zum Einsatz oder zur Minimierung von Biozid-Produkten bereitgestellt werden.. Zu diesem Zweck betreibt das Umweltbundesamt (UBA) als beteiligte Bundesbehörde seit Juli 2010 die Internet-Plattform „UBA-Biozid-Portals“.

Um die Verwendung von biozidfreien Alternativen und deren behördliche Empfehlung zu fördern, müssen abgestimmte Bewertungskriterien zum Nachweis der Wirksamkeit und Eignung/Brauchbarkeit im Vergleich zu den in Konkurrenz stehenden Biozidprodukten erarbeitet werden. Zur orientierenden Bewertung von alternativen Verfahren wurden in zwei Vorgängerprojekten konkrete Vorschläge erarbeitet. Hierbei ist die orientierende Bewertung von der umfangreicheren vergleichenden Bewertung im Hinblick auf die Substitution risikobehafteter Biozide nach der EU-Biozid-Verordnung zu unterscheiden.

Als erster Schwerpunkt des Vorhabens soll der weitere Aufbau des „UBA-Biozid-Portals“ zur Informationsvermittlung und Förderung von Alternativen zur Biozid-Anwendung einschließlich vorbeugender Maßnahmen unterstützt werden.

In einem zweiten Schwerpunkt sollen Maßnahmen zur Förderung von nicht bioziden Alternativen und vorbeugende Maßnahmen erarbeitet werden. Grundlage sind wissenschaftliche Bewertungskriterien zum Nachweis der Wirksamkeit und Praxiseignung von Alternativverfahren im Vergleich zu den in Konkurrenz stehenden Biozidprodukten. Die weiterentwickelten Kriterien sollen an drei ausgewählten Beispielen erprobt werden. Zudem sollen fallspezifische Handreichungen für die Auswahl von geeigneten vorbeugenden und alternativen Maßnahmen gegen einen Schädlingsbefall im haushaltsnahen Bereich erarbeitet werden. Außerdem soll ein Leitfaden für Hersteller/Anbieter von biozidfreien Alternativen entwickelt werden, der über mögliche Förderwege zur Entwicklung und Vermarktung biozidfreier Produkte und Verfahren informiert.

Ziel ist eine transparente Prüfung von Alternativen auf der Grundlage wissenschaftlicher Bewertungskriterien als Voraussetzung für die Akzeptanz und Verwendung sowie behördlichen Empfehlung. Hierdurch soll die Verwendung von geeigneten biozidfreien Alternativen, für die kein Zulassungsverfahren besteht, unterstützt werden.

Weitere Informationen

Die Arbeiten bauen auf folgenden Vorgängerprojekten auf:

Informationspflicht über alternative Maßnahmen zur Minimierung des Biozid-Einsatz UBA FKZ 203 67 448/01 u. 02, Laufzeit 04/2004 - 06/2006, UBA-Texte  23/08 

Alternativen zum Biozid-Einsatz – Verbesserung der Information der Öffentlichkeit, UBA FKZ 37 10 67 407, Laufzeit 10/2010 - 10/2011

Prüfung und Empfehlung von Alternativen zur Biozid-Anwendung, UBA FKZ 37 11 63 416, Laufzeit 10/2011 – 10/2014

Reduzierung der Verwendung von Bioziden -  Prüfung von Alternativen zum Biozid-Einsatz, UBA FKZ 3714 67 403 0, Laufzeit 1/2015 – 12/2018

Ansprechpartner
Dr. Stefan Gartiser, gartiser(at)hydrotox.de, Tel: +49-(0)761-45512-24

 

Zurück