umu-Test auf Gentoxizität

ISO 13829, DIN 38415-T3

Prinzip

Erfassung der erbgutverändernden Potentials von Wasserproben oder löslichen Prüfgegenständen mit dem Bakterium Salmonella typhimurium TA1535pSK1002.

Kurzbeschreibung

Die Bakterien werden mit verschiedenen Konzentrationen des Testgutes exponiert. Hierbei induzieren Gentoxine das sogenannte umuC-Gen, das zum SOS-Reparatursystem der Zelle gehört, welches einer Schädigung der bakteriellen Erbsubstanz entgegenwirkt. Durch die Kopplung des umuC-Gens mit dem lacZ-Gen für die ß-Galaktosidase kann indirekt die Aktivierung des umuC-Gens über eine Farbstoffbildung nachgewiesen werden. Als Maß für die Gentoxizität wird die Induktionsrate (IR) als Verhältnis der Extinktion bei 420 nm gegenüber der Negativkontrolle angegeben. Der Test wird sowohl mit als auch ohne S9-Extrakt zur metabolischen Aktivierung von Gentoxinen durchgeführt. Bei der Berechnung der Induktionsraten wird der Wachstumsfaktor mit berücksichtigt. Eine Hemmung des Bakterienwachstums drückt sich in einem gegenüber der Kontrolle erniedrigten Wachstumsfaktor (WF) aus. Bei Wachstumsfaktoren unter 0,5 (50% Wachstumshemmung) werden die Ergebnisse nicht gewertet.

Kriterium

Testsubstanzen, die eine Induktionsrate ≥ 1,5 aufweisen, gelten als gentoxisch. Für Abwasserproben wird der kleinste Wert der Verdünnungsstufe G (GEU-Wert), bei dem eine Induktionsrate < 1,5 gemessen wird, als Testergebnis angegeben.

Substanzeigenschaften

Der umuC-Test eignet sich für die Bewertung von Wasserproben und Substanzen.